Mein Austausch in Dresden
Alexander Laurent Bock, 1901289
Ich hatte mich recht früh entschieden, meinen Austausch in Dresden zu machen. Ich bin mir nicht sicher, warum. Ich denke, ein Grund könnte mein Interesse am Zweiten Weltkrieg sein und Dresden wurde während des Krieges fast vollständig zerstört. In meiner Jugend hat mein Vater auch immer Sachsen erwähnt. Es war sein Lieblingsbundesland in Deutschland. Ich glaube, ich war fest entschlossen, als ich Bilder der Stadt sah, die Architektur war so schön, dass ich sofort dachte, dass ich das selbst erleben muss. Die Universität, an der ich studierte, war die Technische Universität Dresden. Die Universität ist viel größer als die Åbo Akademi. Die Technische Universität Dresden hat 30 000 Studenten und ich konnte den Unterschied wirklich spüren. Das war mehr eine Einführung, ich werde hier darstellen, wie mein Austausch war und was ich während meines Aufenthalts gemacht habe.
Die Reise nach Deutschland war mühelos. Ich hatte alles weit im Voraus geplant und gebucht, und deshalb lief alles wirklich problemlos. Das einzig Schlimme bei meiner Ankunft war, dass es regnete und ich völlig durchnässt in meinem Hostel ankam. Ich war zwei Nächte im Hostel geblieben, weil ich meinen Schlüssel für mein Studentenwohnheim erst einige Tage später abholen konnte. Das hat auch gut funktioniert. Die Immatrikulation einige Tage später war etwas problematischer. Es hat gut funktioniert, aber es war eine Menge Bürokratie. Die Deutschen lieben ihr Papier wirklich.
Der erste Tag an der Universität bestand nur aus Informationen und danach gab es eine Messe, bei der man die Studentenvereinigung in Dresden kennen lernen konnte. Ich habe mich sofort bei einigen davon angemeldet, vor allem bei ESN (Erasmus Student Network). Die ersten Wochen waren etwas schwierig, weil ich versucht habe, alles zu erledigen, was noch nicht erledigt war, und versuchte mich an eine neue Umgebung zu gewöhnen, aber es hat nicht lange gedauert. Ich habe sehr schnell Freunde gefunden. Ich fand Freunde, die dieselben Vorlesungen besuchten, aber die meisten fand ich bei den ESN-Veranstaltungen. Es gab eine Menge verschiedener Aktivitäten. Bei den wöchentlichen Veranstaltungen sind wir jeden Montag in eine neue Bar gegangen und haben einfach nur geredet und Brettspiele gespielt. Jeden Dienstag gab es eine Länder-Party, bei der eine Person aus einem Land eine Präsentation über ihre Nation hielt und eine in ihrem Land bekannte Delikatesse kochte. Ich war auch Gastgeber in einer dieser Partys. Ich hielt eine Präsentation und kochte Karelische Pirogen für 120 Leute (Eierbutter war natürlich auch dabei). Ich bekam Hilfe von meinen Freunden, insbesondere von Chris (aus Südkorea), der mir beim Backen der Piroggen half. Außerdem habe ich an einer geführten Stadttour teilgenommen, wir waren wandern, schwimmen, Kajak fahren, sind ins Kino gegangen, haben Restaurants ausprobiert und vieles mehr. Die Erfahrungen waren endlos. Ein weiterer Höhepunkt war, dass meine Freunde aus Finnland zu Besuch kamen. Es war ein tolles Gefühl, ihnen die Stadt zu zeigen und sie mit meinen neuen Freunden bekannt zu machen. Sie waren erstaunt, wie schnell und gut ich mich eingefügt hatte.
Lassen wir über das Wichtigste sprechen, warum ich diesen Austausch gemacht habe. Die Studien. Ich hatte einige Ideen, was ich studieren wollte, bevor ich ankam, aber danach habe ich vieles geändert. Ich fand andere Studiengänge einfach interessanter, also habe ich mich dafür beworben, natürlich nach Rücksprache mit Hanna. Das waren die Kurse, die ich besucht und für die ich Credits bekommen habe:
(Die rot markierten Kurse waren Teil eines Moduls)
Seminar: Einführung in das Fach Detusch als Fremd- und Zweitsprache – 6 ECTS
Vorlesung: Einführung in das Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – 4 ECTS
Grammatik im DaF- und DaZ-Unterricht – 6 ECTS
Literatur und Literaturwissenschaft in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – 2 ECTS
Rassismuskritik aus der Perspektive DaF/DaZ – 2 ECTS
Alle meine Kurse drehten sich um DaF/DaZ, was im Nachhinein betrachtet vielleicht zu viel war. Aber andererseits bereue ich nichts, denn es war wirklich interessant und ist für mein Lehramtsstudium wirklich relevant. Die Kurse waren am Anfang schwierig, weil es viele neue Wörter und Begriffe gab, die ich nicht verstanden habe. Aber ich habe sie nach einigen Wochen schnell gelernt, so dass es am Ende kein Problem mehr darstellte. Die Seminare waren allerdings anstrengend, besonders das Seminar Rassismuskritik aus der Perspektive DaF/DaZ. Wir waren ein Kurs von 30 Leuten und alle waren Deutsche und wir haben viel diskutiert. Wir mussten viele Artikel lesen, und es hat lange gedauert, bis ich damit fertig war. In den Diskussionen habe ich nicht viel beigetragen, aber ich war ganz froh, dass ich alles verstanden habe, was gesagt wurde. Alle waren auch sehr respektvoll und hatten Verständnis dafür, dass Deutsch nicht meine erste Sprache war. Ich war froh, dass ich allein durch meine Teilnahme 2 ECTS erhalten habe. Die Prüfungsleistungen waren hart gewesen.
Ein weiterer Punkt, den ich erwähnen möchte, ist, wie toll und hilfreich meine Lehrer waren. Ich habe viel von deutschen Lehrern gehört, dass sie ihre Autorität schätzen und dass sie ein bisschen arrogant sein können. Bei meinen Lehrern war das nicht der Fall, aber ich hatte einige Freunde, die sicherlich solche Lehrer erlebt haben. Ich denke, ein wichtiger Grund, warum meine Lehrer so verständnisvoll waren, ist, dass sie alle DaF/DaZ-Lehrer waren. Sie wissen aus erster Hand, wie schwer es sein kann, eine Sprache zu lernen.
Alles in allem bin ich froh, dass ich diesen Austausch gemacht habe und dass ich die Möglichkeit dazu hatte. Ich habe viel gelernt und Freunde fürs Leben auf der ganzen Welt gefunden. Das Einzige, was ich geändert hätte, wäre, bei einer deutschen Familie zu leben, damit ich noch mehr Deutsch hätte hören können. Ich habe viel Englisch mit meinen Freunden gesprochen, weil viele von ihnen dort nicht Deutsch gelernt haben. Aber mein Deutsch hat sich am Ende verbessert, also kann ich mich nicht beschweren. Zum Schluss kann ich noch sagen, dass mich eine Freund Chris im September in Åbo besucht hat (der, den ich vorher erwähnt habe). Er konnte ”gulisintagning” und viele andere einzigartige finnische Traditionen miterleben. Er liebte die Sauna! Ist es nicht erstaunlich, dass ich einen Freund aus Südkorea zu Besuch in Finnland hatte? Was für eine Welt!

Mats Rosenqvist

Herbst 2021
Austausch in Göttingen

Am 3. Oktober bin ich mit meiner Freundin Anna nach Frankfurt geflogen. Da es Deutschlands Nationaltag war, dachten wir, dass wir viele Fahnen sehen würden. Das war aber nicht der Fall. Die Deutschen empfinden noch Scham darüber, was in der Geschichte passiert ist und wollen deswegen keine Fahnen sehen. Die Zugreise von Frankfurt nach Göttingen ist ziemlich gut gelungen. Wir mussten zweimal umsteigen und weil wir viel Gepäck hatten, war das nicht problemlos. Bald hatten wir Göttingens Hauptbahnhof erreicht und jetzt haben wir nur einen kurzen Spaziergang zu unserem Haus gemacht. Unser Vermieter war sehr höflich und er hatte sogar unseren Raum vorbereitet. In dem so genannten “Mystical Room” gab es ein breites Bett und ein Sofa mit einem Tisch. Außerdem hatte der Raum einen Turm der Prinzessintürmchen hieß. Da es dort einen Schreibtisch gab, habe ich oft an diesem Platz studiert.

Die Wohnung, die wir auf der Webseite wg-gesucht.de gefunden hatten, bestand aus vier Schlafzimmern einem Badezimmer und einer Küche. Unser Vermieter Emil wohnte in einem Zimmer und die drei übrigen vermietete er als AirBnb. Am ersten Abend hat Emil seine Spezialität, Cold Brew Coffee gemacht. Meiner Meinung nach hat es nicht so gut geschmeckt, aber ich dachte, dass ich höflich sein muss und habe die ganze Tasse getrunken. Trotz des gefärlichen Kaffees hatte Emil auch viele positive Eigenschaften. Er kannte nämlich fast alle Menschen in Göttingen und dadurch haben wir auch viele Menschen getroffen. Jeden Freitag und Samstag fand Vortrinken in der Küche statt. Emil hat Cuba Libre gemacht und ich habe einen eigenen Cocktail mit dem Name “Anna” gemacht. Die deutschen Mädchen haben dieses Getränk geliebt und später habe ich Emil das Rezept gegeben. Nach dem Vortrinken sind wir fast immer zu der Bar “Duke” gegangen. Duke hatte tolle Hamburger und leider war das Bier zu billig. In Finnland trinke ich Apfelsaft in der Bar und Bier nur in der Sauna aber in Göttingen musste ich eine Ausnahme machen. Seit ich zurück nach Finnland gekommen bin, trinke ich wieder Apfelsaft.
Die Stadt haben wir sehr schön gefunden. Sie ist ziemlich klein und deswegen kann man alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen. Es gibt eine Hauptstraße (Weender Straße) wo man fast alles finden kann. Hier gibt es zum Beispiel zahlreiche Restaurants, Cafés, Kneipen und Läden. Außerdem kann man das berühmte Gänseliesel, die meistgeküsste Frau der Welt, finden. Göttingen besteht auch aus schöner Natur. Wir haben die Kiessee und den Botanischen Garten besucht. Als wir den Botanischen Garten besuchten, haben wir auch einen Weinladen (Jacques Wein-Depot) gefunden. Dort gab es ein sehr nettes Personal und bevor wir zwei Flaschen Wein gekauft hatten, durften wir ein paar Glas Wein schmecken.

Einen Tag sind wir mit dem Zug nach Hamburg gefahren. Mit dem Studienausweis konnten wir ohne weitere Kosten reisen. Leider hatten wir über 300 Euro für den Ausweis bezahlt und deswegen wollten wir ihn auch viel nutzen. Der Zug war fast zwei Stunden zu spät und wegen der Verspätung mussten wir schon in Harburg umsteigen und mit der S-Bahn nach Hamburg fortsetzen. In Hamburg haben wir Peter und Anna getroffen. Sie waren Austauschstudierende in Turku 2019. Mit ihnen haben wir einen Großteil von der Stadt gesehen, Kaffee getrunken und Tex Mex gegessen. Die deutsche Anna hat auch viel von der Geschichte der Stadt erzählt.
Wir sind auch nach Hannover gefahren. Dort gab es viele Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel das Neue Rathaus und die Altstadt. Wir haben Fast Food gegessen und wir sind auch schoppen gegangen.

Die Orienterungsphase oder die O-Phase habe ich sehr toll gefunden. Ich habe viele andere Studenten getroffen und ich habe zum Beispiel an einem Dramenlesen und einer Stadtorienterung teilgenommen. Anna hatte leider keine O-Phase, aber sie hat teilweise an meiner O-Phase teilgenommen. Nach dem Dramenlesen habe ich Jordan getroffen. Er war in Turku in 2020 und hatte wegen Covid-19 nicht so viele Finnen getroffen. Deswegen hat er sich sehr gefreut Anna und mich zu treffen. Bei ihm haben wir auch vorgetrunken und später sind wir zu einer Bar mit dem Namen Alpenmax gefahren. Leider war die Warteschlange zu lang und wir sind nicht reingekommen. Wir haben auch Jordans Freund Marius getroffen. Er war immer positiv und voller Energie. Ich versuchte ihm einige schwedische Redewendungen beizubringen aber es ist nicht so gut gelungen.
Das Studium ist gut gelaufen. Am Anfang hatte ich drei Kurse in Präsenz und zwei Kurse online. Wegen Covid-19 waren später alle Kurse online. Ich hatte Kurse in Literatur, Mediävistik und Linguistik. Außerdem habe ich an zwei Sprachkursen teilgenommen. Ich habe alle Kurse gemocht und der Kurs in Mediävistik war sehr interessant, als wir ein Buch von dem Mittelalter (Iwein, Hartmann von Aue) lesen sollten. Covid-19 hatte auch andere Folgen – Man musste fast immer eine Maske tragen und oft seinen Impfungs- oder Testnachweis zeigen.
Was ich komisch fand, war dass, wenn wir zu der Mensa gegangen sind, keine Maske tragen mussten.

Die Georg-August-Universität in Göttingen ist ziemlich groß. In Göttingen gibt es 120.000 Einwohner und davon sind 31.000 Studenten. Ich habe bei dem Südcampus studiert. Dort kann man zum Beispiel humanistische Fächer, Jura und Ökonomie studieren. Bei Nordcampus dagegen studiert mann Naturwissenschaft.

In Göttingen habe ich weniger Deutsch als erwartet und gewünscht gesprochen. In Supermärkten sagt man nicht mehr als “Hallo!” und “Nein danke.” und mein Vermieter sprach lieber Englisch mit mir. Zum Glück habe ich andere Studenten getroffen und habe mit ihnen meistens Deutsch gesprochen. Ich würde sagen, dass mein Deutsch besser geworden ist, aber ich hätte gern mehr geübt.

Da alle Kurse online waren, haben wir beschlossen, früher zurück nach Finnland zu kommen. Da wir wussten, dass der Zug verspätet sein kann, sind wir früh von Göttingen abgefahren. Diesmal gab es keine Verspätung und deswegen mussten wir zwei Stunden auf dem Flughafen warten. Das haben wir ganz ironisch gefunden. Trotz negativen Auswirkungen von Covid-19 haben wir den Austausch gemocht und wir fahren gern nach Göttingen in der Zukunft. Wir haben so viele nette Menschen getroffen, die wir noch sehen wollen. Ich würde einen Austausch in Deutschland und warum nicht Göttingen warm empfehlen.

Willkommensgruss

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